KTM AG stellt Insolvenzantrag

Statt über die banale Frage zu diskutieren, ob das jetzt eine Insolvenz oder ein Restrukturierungsverfahren ist, wobei dem Antrag ja auch erstmal stattgegeben werden muss, bleibt eins als Fakt. Die haben aktuell

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In einer Gesamtschau macht mir eher Sorgen,dass hier höchstwahrscheinlich die Peripherie planiert wird, zu der wir irgendwo auch gehören, sofern wir vergleichbarer Produkte andere Marken besitzen. Spannende Fragen sind doch eher:

Was wird aus den Händlern, die auf massig unverkauften Beständen sitzen (gerüchteweise sollen das bis zu 500 Einheiten pro POS in den deutschen Metropolen sein), wenn die Selbst- oder Fremdverwalter am Ende des Tages die Marie für die Ware sehen wollen?

Was wird aus den Zulieferern? Können die einen Forderungsverzicht von geschätzten 70% verkraften?

Was wird aus der sprudelnden Provinzmetropole Mattighofen? Licht aus?

Was wird aus HVA und GasGas? In den Pressemitteilungen der letzten Tage ist da wenig zu hören.

Wieviele Händler unserer Marke fallen weg, wenn ihnen der Hauptakteur den Garaus macht?

Was kriegen wir alle noch für unsere jungen Gebrauchten, wenn ein Neufahrzeug bis zum Abverkauf der Mengen 7k kostet, während wir eigentlich 6.5k für die Gebrauchte wollten?

DAS sind die Punkte, die wir diskutieren sollten.

Frank

Beta 5 schrieb: KTM bringt Insolvenzantrag ein: Schulden höher als erwartet - in Milliardenhöhe!
Die KTM AG sowie zwei Tochterfirmen reichen Insolvenzantrag ein - Gesamtschulden der drei Firmen bei bis zu 2,9 Milliarden Euro - Rund 3.600 Mitarbeiter bangen um Job

www.motorsport-total.com/motogp/news/ktm...iardenhoehe-24112904

Hallo,

was mich an der ganzen Sache erstaunt hat, war mit welcher Regelmäßigkeit die Zahlen immer größer geworden sind. Erst waren es ein paar Millionen die kurzzeitig fehlen, dann ein wenig mehr und nun reden wir schon von 1 Milliarde aufwärts.
Gleichzeitig stehen, je nach Quelle über 100.000 unverkaufte Motorräder sozusagen auf Halde; geschätzt eine komplette Jahresproduktion. Das hätte doch schon viel früher auffallen müssen, oder nicht?
Wenn man jetzt noch in Betracht zieht, dass ein Herr Pierer meines Wissens nach zu Beginn des Einstieges bei MV Augusta der Meinung war, dass ein Fahrzeug wie eine "Lucky Explorer" oder wie auch immer man das Motorrad zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Namensrechte nennen durfte überhaupt nicht notwendig sei, weil der Markt, sprich KTM, ja schon diese Segment abdeckt. Da fange ich schon langsam an mir Gedanken zu machen, ob da jemand die Bodenhaftung verloren hat.
Dazu kommt noch der Einstieg von Pierer bei Rosenbauer und der Kauf von Leoni. Die beide zusammen durchaus Sinn machen können, weil dann ja ein Unternehmen Teile von anderen Unternehmen kaufen kann/würde. Und all das, so meine Vermutung hätte ja dann durch den Verkauf von Motorräder finanziert werden sollen. Gut Leoni ist wohl an die Chinesen verkauft und was mit Rosenbauer wird, da kann man auch nur spekulieren.
Aus großer Flughöhe betrachtet entbehrt das Schicksal von KTM nicht einer gewissen Ironie, wenn der einstige Retter der Marke auch gleichzeitig deren Totengräber werden würde.
Ich bin auf jeden Fall gespannt wie sich das alles weiterentwickelt.

Wenn KTM gerettet werden sollte, gibt es meiner Ansicht nach nicht viele Akteure die dazu in der Lage wären.
Der Einstieg von Red Bull ist wohl erst mal von Tisch, wäre aber mein Favorit gewesen.
Wer bleibt noch übrig. Da sehe ich vorangig Bajaj und CF Moto weil beide schon Partner von KTM sind. Auf der anderen Seite, wenn die den Laden günstig übernehmen wollen, warum sofort einsteigen? Könnte es nicht günstiger sein nach einer Insolvenz? Ich vermute ja.

So und nun noch ein paar Worte zum Beitrag von :
Klar wären wir Motorradfahrer als Gesamtheit auch davon betroffen. Klar da sind die Zuliefeer die im Falle der Insovenz von KTM selbst in Schieflage geraten könnten. Auch klar, dass der Preis für gebrauchte Motorräder sinken wird, wenn KTM sein auf Halde stehenden Motorräder mit entsprechenden Nachlässen losschlagen muss, um die "Dinger" verkaufen zu können.

Also ich bin gespannt was wird und wir haben in den nächsten drei Monaten ja quasi ananlog zum Advendskalender jeden Tag noch ein Türchen hinter den sich eine Überaschung verstecken könnte.

Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich eine Beta habe, denn dort hat man, wohl auch aufgrund der Größe, sehr viel mehr Wert darauf gelegt, nicht entschieden mehr Motorräder zu produzieren als der Markt abnimmt. Und damit ist hoffentlich die Ersatzteilversorgung für die nächsten Jahre gesichert.

soviel von mir.

CJ

Könnte sich für die Werkstattpartner jetzt rächen, dass KTM so viele "alte" Händler, die eigentlich nur die Enduros machen wollten, vor die Tür gesetzt oder zu Exklusivverträgen genötigt hat.
Unser Enduro Top Dealer hat aufgegeben, nachdem ihm KTM gekündigt hat. Der Nachwuchs hatte keine Lust mit einer kleineren Marke wie Beta noch mal neu anzufangen.
Viele Trial Händler mögen keine Enduros zusätzlich ins Programm nehmen. Da wird es tatsächlich schwer seine Enduros in den Markt zu bringen.

Ich muss aber gestehen, dass ich hier im Umkreis 200 km keinen Händler wüsste, der KTM und Beta hat.
Ich kenn eigentlich nur diesen riesen Laden in der Nähe von Osnabrück, der beides hatte. Der hat aber KTM / Husqvarna auch rausgenommen und GASGAS rein.
Würde mich mal interessieren, wie viele eurer Händler da tatsächlich eine Werkstatt/Servicepunkt für beide Marken betreiben.

Eben vergessen.
Die KTM Aktie hat heute rund 30% zugelegt.

DAS sind die Punkte, die wir diskutieren sollten.

Wenn ich daran denke, dass KTM im Salzburger Raum ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist und das mit gerade einmal 5000 Mitarbeitern, dann komme ich schon ins Grübeln.

Salzburg hat in etwa so viele Einwohner wie Ingolstadt. Dort sind es etwa 5000 Mitarbeiter bei KTM plus Zulieferer usw., hier in Ingolstadt arbeiten 40000 nur bei Audi. Auch hier wurden und werden immer noch Managementfehler begangen und die Politik tut mit ungünstigen Rahmenbedingungen ihr Übriges.

Wenn hier etwas Ähnliches passiert, dann gehen in der ganzen Region die Lichter aus.
Und das wird in vielen Industrieregionen Deutschlands nicht viel anders sein.

"Ich muss aber gestehen, dass ich hier im Umkreis 200 km keinen Händler wüsste, der KTM und Beta hat.
Ich kenn eigentlich nur diesen riesen Laden in der Nähe von Osnabrück, der beides hatte. Der hat aber KTM / Husqvarna auch rausgenommen und GASGAS rein.
Würde mich mal interessieren, wie viele eurer Händler da tatsächlich eine Werkstatt/Servicepunkt für beide Marken betreiben."

Wieso nur KTM und Beta. Das gilt sinngemäss doch auch für HVA und Beta, GG und Beta. Da fallen mir aber einige ein.

Frank

Bin eben eher zufällig mal bei Kleinanzeigen vorbeigekommen und was sehe ich da wenn ich nach "alp 4" suche?

Eine KTM-Anzeige die mich tu einer Seite mit Angeboten für Vorjahresmodelle führt, analoge Anzeige gibt es auch für Husquarna.

Man beachte das ein "MWSt-freier" Kauf ein Rabatt von ca. 16% und nicht 19% ist.

Für mich viel aussagekräftiger ist das da noch viele 23er Modelle angeboten werden, die wurden ja bereits vor mindestens 1,5 Jahren gebaut und stehen sich die ganze Zeit irgendwo die Reifen platt.

Deren Listenpreis ist, wie man sich aus der MWSt-Rückerstattung leicht ausrechnen kann, praktisch gleich mit dem eines ja auch schon veralteten 24er Modells. Dafür wird man die auch nicht verkauft kriegen, diese Rabatte werden aber wohl bei den Händlern hängenbleiben.

Das alles ist, auch für Beta, nicht schön! Man kann nur hoffen das KTM nicht in eine endgültige Pleite rutscht wo ein Insolvenzverwalter den Lagerbestand ohne Rücksicht auf Verluste verkaufen wird wie auch muss.


Gruß
Werner

BudeII schrieb: Bin eben eher zufällig mal bei Kleinanzeigen vorbeigekommen und was sehe ich da wenn ich nach "alp 4" suche?

Eine KTM-Anzeige die mich tu einer Seite mit Angeboten für Vorjahresmodelle führt, analoge Anzeige gibt es auch für Husquarna.

Man beachte das ein "MWSt-freier" Kauf ein Rabatt von ca. 16% und nicht 19% ist.

Hallo Werner,
die Aktion ist schon ein paar Tage älter; siehe nachfolgend:
www.tourenfahrer.de/nachrichten/artikel/...r-bei-husky-und-ktm/
www.tourenfahrer.de/motorradnews/artikel...i-ktm-und-husqvarna/

und ich dachte sie wäre schon zum Ende November ausgelaufen.

Egal, wenn die noch Modelle aus 2023 haben, werden sie meiner Meinung nach den Nachlas über kurz oder lang noch erhöhen müssen. Ich denke da eher an 20-30% damit man ein 2023 Modell noch losschlagen kann. Und ehrlich gesagt, wenn ich mir eine KTM kaufen wollte, würde ich noch abwarten, bis klar ist, wie es mit der Marke weitergeht. Sprich schaffen sie die Rettung oder werden sie wie du oben schreibst zerschlagen:

BudeII schrieb: wo ein Insolvenzverwalter den Lagerbestand ohne Rücksicht auf Verluste verkaufen wird wie auch muss.

Was dann passieren wird, wäre, wenn überhaupt, nur gut für die die unbedingt noch eine KTM kaufen wollen...

Gruß

Christian

Wenn man dann noch weiß ,daß so ein Mopped , was normal ca.10.000 € kostet ,für ca.4500€ Herstellungskosten die Fabrik verlässt , geht da noch viel.Da haben die zwar nix verdient ,aber auch nicht draufgelegt , so ganz grob gesehen.

Könnte mir vorstellen, dass KTM da schon irgendwie durchkommt. Vielleicht am Ende mit einer anderen Eigentümerstruktur. Aber die Marke ist ja schon extrem stark, die wird schon überleben.

Mehr Sorgen mache ich mir eigentlich um die Untermarken, insbesondere GasGas. Fänd's schade, wenn die verschwinden würde (obwohl es auch wieder ein interessanter Plotttwist wäre, wenn sich jetzt z.B. Rieju den Namen "GasGas" kaufen würde ) ).

Am meisten Sorgen mache ich mir aber um den Endurosport als solchen. Wenn ich mir die ganzen Veranstaltungen so ansehe, steckt KTM mit seinen ganzen Submarken ja schon recht viel Geld in Fahrer, Material und Sponsoring. Könnte mir vorstellen, dass da in Zukunft kräftig gespart wird.

Das fände ich sogar als Beta-Fahrer (dem sowieso jede Schadenfreude fern liegt) nicht so toll